In Singapur ist sie unter dem Namen “KPod” bekannt, in Hongkong unter dem Namen “Space Oil”: Eine relativ neue Droge, die man in Japan weniger romantisch ゾンビータバコ, also “Zombie-Zigaretten” nennt. Der Hauptbestandteil ist Etomidat – ein Wirkstoff, der für Narkosen eingesetzt wird. Die Einnahme erfolgt durch das Inhalieren des Wirkstoffes mittels E-Zigaretten. In Japan registriert man seit dem Herbst des vergangenen Jahres mehr und mehr Fälle, so dass der Gesetzgeber ziemlich schnell reagierte und binnen Monaten den Verkauf und Gebrauch unter Strafe stellte. Der Name kommt nicht von ohnehin: Zu den Nebenwirkungen des kurzen Rausches gehört dazu, dass die Nutzer der Droge schnell die Kontrolle über das Sprachvermögen und sämtliche Gliedmaßen verlieren. Wie Zombies staksen sie dann durch die Gegend, was in der Vergangenheit bereits zu Verkehrsunfällen und anderen Vorkommnissen führte. Nach dem Rausch bleibt wohl eine sehr unangenehme Übelkeit und heftige Kopfschmerzen, für deren Linderung es nur eine Methode gibt: Die Droge erneut einzunehmen. Dementsprechend ist das Suchtpotential sehr hoch.
Solcherlei neue Drogen werden in der Regel in Japan schnell als solche erkennt und sofort verboten, was angesichts der Nebenwirkungen der Zombie-Zigaretten relativ einfach sein sollte, da man die Nutzer ja schnell als solche erkennt. Die besondere Häufung der Fälle in Okinawa ist zwar etwas ungewöhnlich, aber nicht ganz überraschend, denn die südlichsten Inseln Japans sind selbst mit kleineren Booten von China und Taiwan aus erreichbar. Die Polizei geht davon aus, dass das organisierte Verbrechen die Droge als neue Einnahmequelle entdeckt hat, denn es gibt wohl bereits etablierte Vertriebsstrukturen. Die Droge ist nicht billig – kostete sie anfangs nur rund 10’000 Yen (also gute 60 Euro), so ist der Preis wohl nun auf das Doppelte gestiegen, was natürlich die Befürchtung weckt, dass Langzeitbenutzer zur Beschaffungskriminalität greifen.
Angeblich gab es noch keine Fälle von “Zombie-Zigaretten” außerhalb von Okinawa, und man kann sich sicher sein, dass die japanische Polizei alles daran setzen wird, dass das so bleibt. Dafür bin ich persönlich dankbar – jedes Mal, wenn ich das Bahnhofsviertel von Frankfurt/Main sehe (und das ist in drei Wochen wieder der Fall), bin ich froh, dass man in Japan Drogen sehr, sehr ernst nimmt.
Hallo,
na dann bin ich mal gespannt ob ich auf meinem Trip, übermorgen gehts los, einige Nutzer sehe, hoffentlich nicht. Wenn ich mir Deutschland, und auch andere Länder anschaue, frage ich mich tatsächlich, wie die Behörden das schaffen.
Vermutlich eine deutlich stärkere Polizeipräsenz , Kobans sind ja wirklich überall, und eine andere Mentalität